Die Achsen

Die Hinterachsen

Nun ging es an die Hinterachsen! Es ist sinnvoll, alle Teile zu demontieren. Als Gelenkabdichtgummis eignen sich Teile vom W50 (Lenkung). Vorsicht ist beim Herausschlagen der Lagerbuchsen geboten, da das Gewinde durch die Bohrung für den Sicherungssplint schnell gestaucht wird.

 

Die Vorderachsen

Der Aufbau der Vorderachsen ist auf den ersten Blick schon komplizierter. Bei der Demontage wird deutlich, wie weit das Öl der Zentralschmierung kam. Ich habe die Zentralschmierung gegen Schmiernippel ausgetauscht, denn einerseits Sicherheit beim Abschmieren und die Tatsache, dass heute ein Ölfleck nicht mehr so einfach toleriert wird gaben den Ausschlag.

Vorsicht ist beim Einbau des Schwenkzapfens oben (Ersatzteilkatalog S. 134-135 Nr. 18) geboten, da es einen rechten und einen linken Zapfen gibt. Das Problem besteht darin, dass sie nicht unterschiedlich bezeichnet sind und die geringe Neigung mit bloßem Auge kaum erkennbar ist. Bei dem unteren Zapfenstück am Querlenker unten (Ersatzteilkatalog S. 126-127 Nr. 16) gibt es ebenfalls eine Neigung. Hier ist zu beachten, dass man das Teil auf der Querachse um 180° drehen kann, bevor man den Zapfen einsetzt. Beachtet man diese Neigungen nicht, bekommt man die Querlenkerarme nicht eingebaut, da eine zu hohe Spannung entsteht. Das habe ich leider selbst erlebt, bis ich auf die Fehlerquelle gestoßen bin. Bei mir war ein neuer Zapfen mit einem falschen Etikett ausgewiesen. Die Schnurringe zur Abdichtung gibt es noch auf Teilemärkten. Sie sollen vom Stoßdämpfer Trabant sein.

Manschettenwechsel

Die Achsmanschetten unterliegen dem Verschleiß, werden spröde und müssen gewechselt werden. Hier gebe ich Informationen, wie ich die Manschetten gewechselt habe. Ich brauchte mit meiner Herangehensweise nicht den Antrieb demontieren. Neue Manschetten könnt ihr über Andrè Seyfert aus dem Harz erhalten. Sie haben gegenüber dem Original den Nachteil, dass eine halbe Falte fehlt und das Material Gummi spröde wird.
Eine Alternative, die ich empfehlen kann, ist die neue Achsmanschette von Hermann Berg, da sie dem Original entspricht und das Material Gummi eine lange Lebensdauer verspricht. Sie ist allerdings mehr, als doppelt so teuer (gegenwärtig 115€), verspricht jedoch Qualität. Ich habe mich für diese Manschette entschieden, denn der Wechsel stellt einen hohen Aufwand dar, den man nicht alle paar Jahre erneut haben möchte.

    

Als Erstes habe ich den P3 und die Achse mit Wagenhebern entlastet. Rad abmontieren, Radmutter abschrauben, Lenkhebel demontieren, oberen Querlenker demontieren und Schwenklager nach unten abklappen. Der Antrieb lässt sich problemlos aus dem Schwenklager herausziehen und die Achsmanschette liegt frei.

Bei der Montage  habe ich die Manschette erst auf das Schwenklager gezogen und mit der Kabelschelle befestigt und danach mit Hilfe eines Schraubenziehers und einer Spitzzange auf die Manschettenbuchse aufgezogen.

Radlagerwechsel Fortschreibung 2011

Die Radlager der Vorderachsen habe ich ausgetauscht mit wartungsfreien Lagern (schweineteuer). Der Grund war, dass ich somit auf das Öl in den Kreuzgelenken verzichten und mit Fließfett arbeiten kann. Die Schmierung der Radlager ist ja nicht mehr über diesen Weg erforderlich. Weiterer Vorteil ist, dass kein Öl über die Antriebsachse mehr in den Bereich der Bremse durchdrücken kann. Denn die Achsmanschetten bilden im Normalfall eine Einheit bei der Aufnahme des Öls zur Schmierung des Kreuzgelenks und der Radlager. Wer also Staucherfett in die Achsmanschette füllt und der Meinung ist, damit alles erledigt zu haben, muss sich nicht wundern, wenn die Radlager auslaufen und der Achsstumpf verschleißt!!! So ist es einem Kumpel von mir unlängst passiert!!!
Auf dem ersten Bild sieht man an der Radnabe deutlich das Öl, welches so auch den Weg in in die Bremstrommel findet.

 

Die Radlager laufen in Öl. Es gibt keinen Simmering zwischen Achsmanschette und Radlager.
Das bedeutet, dass das Öl aus der vorderen Achsmanschette auch die Radlager versorgt.

Mit den wartungsfreien Radlagern sollte es keine Probleme mehr geben. Ein „Ölbad“ ist nicht mehr erforderlich.